Corporate Blogs – Wieviel Steuerung muss sein?

Corporate BlogDass Corporate Blogs nicht mal eben nebenher betrieben werden sollten, dürfte unterdessen wohl Allgemeingut sein. Blogs erfordern Zeit und Engagement – zumindest dann, wenn sie auf Dauer Bestand haben und ihr Publikum finden sollen. Gerade kleine und mittelgroße Unternehmen mit oftmals überschaubaren Ressourcen, sollten sich vorher genau klar machen, wohin die Reise gehen soll.

In welcher Form und in welchem Ausmaß Planung und Steuerung notwendig ist, hängt weitestgehend von Zweck, Zielgruppe und Ausrichtung des Blogs ab. Denn das Blog gibt es nicht.

So setzt ein Großkonzern, der seine Stakeholdern einen möglichst unverblümten, umfassenden Blick hinter seine Werkstore werfen lassen will, vielleicht ganz bewusst auf eine möglichst große Autorenschaft im Mitarbeiterkreis und auf ein Höchstmaß an inhaltlicher Freiheit bei der Beitragserstellung. Authentizität und Offenheit stehen an erster Stelle und sollen sehr bewusst auch ein Stück weit die Unternehmenskultur transportieren. Leitlinien sind hier lediglich Blogrichtlinien und Inhaltskategorien. Ein gutes Beispiel dafür ist das oft zitierte Daimler-Blog. Die komplette Öffnung des Blogs und eine hohe Anzahl involvierter Mitarbeiter gewährleisten hier nicht nur eine große Themenvielfalt, sondern natürlich auch eine hohe Beitragskontinuität. Kommunikationsmanagement beschränkt sich operativ dann weitestgehend auf moderierende Funktionen – Voraussetzung ist allerdings die Bereitschaft, Mitarbeitern auch Freiräume zuzulassen.

Sind Sie der Kommunikationsverantwortliche eines KMU und wollen Sie über einen Themenblog Know-how und Expertise transportieren, stellt sich die Sache anders dar. Einzelne Experten für definierte Themenfelder auszuwählen, sie als Autor für das Blog zu gewinnen und in eine verbindliche Themenplanung einzubinden, dürfte hier unerlässlich sein. Denn nur so können Sie sicherstellen, dass in einer gewissen Regelmäßigkeit qualitativ werthaltige Beiträge publiziert werden.

Einige wesentliche Punkte, auf die es ankommt:

  • Mitarbeiter einbeziehen
    Nutzen Sie das Potenzial und die Kreativität Ihrer Mitarbeiter. Nur so erschließen Sie sich wertvolles Expertenwissen und neue Perspektiven. Sensibilisieren Sie, und ermutigen Sie Ihre Leute zum Mitmachen. Entwickeln Sie aus Ihrer Belegschaft heraus Kümmerer für einzelne Themen.
  • Themenplanung
    Sorgen Sie für einen dauerhaften Informationsaustausch, definieren Sie Prozesse und unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter bei der Entwicklung von Themen. Geben Sie Anstöße und sensibilisieren Sie. Arbeiten Sie einen verbindlichen Themenplan aus, aber überfordern Sie Ihre Autoren nicht mit einer unrealistischen Beitragsfrequenz.
  • Feedback nutzen
    Blogs sind keine Einbahnstraße, sondern per se dialogorientiert angelegt – dessen muss sich jedes Unternehmen bewusst sein. Kommentare können Input für neue Themen liefern und Anknüpfungspunkte für neue Beiträge bieten.
  • Monitoring
    Beobachten Sie Ihre Umwelt und sensibilisieren Sie Ihre Autoren. Was wird in Fachmedien oder von anderen Experten z.B. im Rahmen von Blogs diskutiert? Entwickeln sich Themen, die für Ihr Unternehmen relevant sein könnten und bieten diese Anknüpfungspunkte für den eigenen Blog?

Bei allem Enthusiasmus, den Sie im Zweifel beim Gedanken an einen eigenen Blog verspüren. Bevor Sie starten, nehmen Sie sich Zeit. Machen Sie sich klar, was und wen Sie eigentlich erreichen wollen. Legen Sie die Ausrichtung Ihres Blogs fest und klären Sie die grundlegenden Anforderungen und Voraussetzungen.


westwerk3 berät, entwickelt Strategien und realisiert Kommunikationslösungen für Kunden aus unterschiedlichen Branchen und Bereichen – online, offline und im Social Web. Wenn Sie mehr über Blogs wissen möchten, oder andere Fragen haben, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Corporate Blogs – Wieviel Steuerung muss sein?
Markiert in:                     

Schreiben Sie einen Kommentar